Lässt die Bibel der Evolutionstheorie Raum?


Das ist eine der meistgestellten Fragen und sie tritt in unterschiedlichen Formen auf, wie: »Kann man ein Christ sein und an die Evolution glauben? « oder »Hat die Wissenschaft nicht die Evolutionstheorie bewiesen und widerspricht so dem Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose? «

 

Um dies zu beantworten, müssen wir deutlich machen, was wir mit dem Begriff Evolution meinen. Wenn er ein-fach als ›Veränderung‹ definiert wird - als die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen oder eine Veränderung innerhalb einer Art, wie Hund oder Katze - dann würde dies kein Problem darstellen. Diese Evolution oder Entwicklung innerhalb bestimmter Arten, stimmt vollkommen mit der Heiligen Schrift überein.

 

Das Problem besteht darin, dass die vorherrschende Evolutionstheorie weit darüber hinausgeht. Die Theorie behauptet grundlegend, dass komplexe Elemente sich aus einfacheren Elementen entwickelt haben und lebende Organismen durch zufällige Verbindungen aus leblosen Chemikalien entstanden sind.

 

Die Evolutionstheorie ist weniger eine wissenschaftliche Theorie als vielmehr eine Philosophie über den Ursprung des Lebens und die Bedeutung des Menschen.

 

Die Evolutionstheorie steht im Widerspruch zum biblischen Schöpfungsbericht. Die Erzählung im 1. Buch Mose berichtet zehnmal, wie Gott Pflanzen und Tiere nach ihrer Art schuf, ohne Kreuzung der Arten. Der Mann war voll-kommen Mann bei seiner Erschaffung, ebenso wie die Frau, ohne lange Entwicklungsperiode.

 

Die Vorstellung von der natürlichen Auslese oder dem Überleben des Stärksten, widerspricht der biblischen Lehre, dass alle Dinge gut geschaffen wurden (1. Mose 1,31). Die Schrift lehrt, dass ursprünglich alles vollkommen erschaffen wurde und dass Tod und Verfall eintraten, als die Sünde in die Welt kam. Dies steht dem Evolutionskonzept entgegen, dass alles besser wird.

 

Die Evolution widerspricht nicht nur der Bibel, sondern auch einigen grundlegenden Gesetzen der Wissenschaft. Zum Beispiel besagt das zweite Gesetz der Thermodynamik, dass alles, was man sich selbst überlässt, dazu neigt, weniger geordnet zu werden und nicht mehr geordnet oder ›komplex‹.

 

Diese Regel stellt eine Beobachtung des Offensichtlichen dar: Dinge werden alt, verfallen und sterben oder verwesen schließlich. Sie verlieren ihre Struktur. Die Evolutionstheorie besagt, dass Dinge ihre Komplexität und Struktur entwickeln. Das ist nicht der Fall.

 

Die Evolution besagt auch, dass Veränderungen und Mutationen vorteilhaft seien, während die Natur zeigt, dass fast alle Variationen schädlich sind. Die Theorie widerspricht den zu beobachtenden Phänomenen.

 

Weder die Evolutionstheorie noch die Theorie der Schöpfung können wissenschaftlich bewiesen werden; das heißt, sie können nicht im Laboratorium wiederholt werden. Die Schöpfung hat sich einmal in der Vergangenheit ereignet, und die Evolution ist zu langsam, um sie zu beobachten.

 

Beide Theorien setzen Glauben voraus, und auf der Basis der Beweise muss man die eine oder die andere wählen. Dem Christen sollte es nicht schwerfallen, den Schöpfungsbericht des 1. Buches Mose zu glauben, da er nicht nur besser mit den festgestellten Tatsachen übereinstimmt, sondern auch mit der Sicht des Gottmenschen Jesus Christus (Matthäus 19,1-6).


Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen" von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.